- Serumkrankheit
- Se|rum|krank|heit 〈f. 20; unz.〉 Krankheitserscheinung, die nach Einspritzung artfremden Serums auftreten kann, z. B. Hautausschlag, Drüsenschwellung, Fieber
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Serumkrankheit,durch parenterale Zufuhr (Injektion) von artfremdem Eiweiß (tierisches Heilserum oder Antikörper), Arzneimitteln (Penicillin, Sulfonamide) oder von anderen antigenen Substanzen hervorgerufene, zu den Immunopathien gehörende allergische Reaktion (Allergie), die v. a. bei wiederholter Arzneimittelanwendung in hohen Dosen auftritt. Hierbei kommt es zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion mit Bildung von Immunkomplexen und Aktivierung von Komplement, die zu entzündlichen Reaktionen und Organschäden führt. Die Symptome treten nach sechs bis zwölf Tagen auf und bestehen in Fieber, Nesselsucht, Ödembildung, Lymphknotenschwellung, Gelenkschmerzen und Glomerulonephritis; sie bilden sich bei Weglassen des Antigens meist nach etwa einer Woche zurück. Bei Sofortreaktion kann innerhalb von 24 Stunden ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock (Serumschock) auftreten. — Die Behandlung wird symptomatisch mit Antihistaminika und Glucocorticoiden durchgeführt. Vorbeugend muss dauerhaft der auslösende Stoff vermieden werden (Allergiepass).* * *
Se|rum|krank|heit, die (Med.): Anaphylaxie.
Universal-Lexikon. 2012.